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36 chinesische Strategeme

Der Katalog der 36 Strategeme (Kriegslisten) ist ein Auszug aus einem Militärtraktat eines unbekannten Autors aus der Ming- oder Qing-Zeit (1368-1911). Er geht zurück auf weitaus ältere Formulierungen von Kriegslisten, die ursprünglich unabhängig voneinander in China entstanden waren in Zeiten heftiger Kriege zwischen verfeindeten Reichen. Zu Lebzeiten Mao Tse Tungs (1893–1976) war das Wissen über die 36 Strategeme in der Volksrepublik China Geheimsache und Veröffentlichung wäre strafbar gewesen. In Europa wurden die 36 Strategeme seit den späten 80er-Jahren bekannt, vor allem durch die Veröffentlichungen von Dr. Harro von Senger von der Universität Freiburg. Die 36 Strategeme sind ihrer Herkunft nach Kriegslisten. Die meisten gehen aber in ihrer Bedeutung viel weiter.

Es sind:
- Handlungsanweisungen, wie man in schwierigen Situationen Ziele erreicht.
- Warnungen: Andere Personen könnten versuchen, eine List gegen einen selbst anzuwenden.

Auf dieser Seite werden Hinweise zum Verständnis der Strategeme gegeben. Viele
von ihnen sind allerdings mehrdeutig und erlauben weitere Interpretationen.

Strategem 1: Den Kaiser täuschen und das Meer überqueren.
Der Stratege baut zunächst eine Fassade auf und hält sie so lange aufrecht, bis sie zu einem vertrauten Bild geworden ist. Nun kann er ungesehen sein Manöver durchführen, während die Augen aller auf die sichtbare, vertraute Erscheinung gerichtet sind.

Strategem 2: Wei belagern, um Zhao zu retten.
Das kleine Reich Zhao wurde 354 v. Chr. vom Reich Wei angegriffen und rief das Reich Qi um Hilfe. Dieses sandte keine Entsatztruppen nach Zhao, sondern griff die ungeschützte Hauptstadt von Wei an. Wei’s Armee musste den Angriff auf Zhao abbrechen und in Eilmärschen zurückkehren. Die dadurch geschwächte Armee wurde von Qi besiegt.

Strategem 3: Mit dem Messer eines anderen töten.
Im Kampf steht dieses Strategem für den Einsatz von Verbündeten oder Gleichgesinnter zur Erreichung des Zieles. Der andere kann aber auch ein gedungener Mörder sein.

Strategem 4: Ausgeruht den erschöpften Feind erwarten.
Wer ruht, sammelt Stärke, wer hastet, verausgabt sich und macht Fehler. Wer den Platz für die Schlacht bestimmt, kann sich vorbereiten, wer in die Schlacht stürmt, muss den Ort so nehmen, wie ihn der Gegner vorbereitet hat.

Strategem 5: Eine Feuersbrunst für einen Raub ausnützen.
Aus den Schwierigkeiten oder Nöten eines anderen Nutzen ziehen. Das Chaos in den Reihen des Feindes nutzen, um diesen zu besiegen.

 

Strategem 6: Im Osten lärmen, im Westen angreifen.
Man erzeugt im Krieg beim Gegner den Glauben, an anderer Stelle angreifen zu wollen. Während der sich dort vorbereitet und seine Truppen verstärkt, muß er an anderer Stelle die benötigten Ressourcen abziehen, wo dann tatsächlich der Angriff stattfindet.

Strategem 7: Aus einem Nichts etwas erzeugen.
Mit einem Trugbild wird dem Kriegsgegner eigene Stärke vorgegaukelt, wo es keine gibt. Das Strategem kann auch eingesetzt werden, indem man dem Gegner die tatsächliche eigene Stärke als Trugbild erscheinen lässt.

Strategem 8: Heimlich nach Chencang marschieren.
Von Liu Bang, dem Begründer der Han-Dynastie (nach der sich die Chinesen heute als "Han-Chinesen" bezeichnen), war 206 v. Chr. bekannt, dass er einen Feldzug gegen Osten plante. Als Vorbereitung ließ er einen verbrannten Holzweg durch Berge mühsam instand setzen, was seine Gegner in der Sicherheit wog, der Angriff stehe noch nicht unmittelbar bevor, die Arbeiten dauern noch eine Weile. Tatsächlich nahmen seine Truppen einen anderen Weg und schlugen den überraschten Feind vernichtend.

Strategem 9: Das Feuer am gegenüberliegenden Ufer beobachten.
Im Krieg bedeutet dieses Strategem, ruhig und gelassen zuzusehen, wie ein Gegner in eine Krise gerät oder wie Gegner ihre Zwistigkeiten miteinander austragen, und darauf zu warten, daß sie sich gegenseitig vernichten.

Strategem 10: Hinter dem Lächeln den Dolch verbergen.
Den Kriegsgegner durch Freundlichkeit in Sicherheit wiegen, ihm Unterstützung und Loyalität zeigen, um ihn im Moment der Schwäche zu überfallen.

 

Strategem 11: Der Pflaumenbaum verdorrt anstelle des Pfirsichbaums.
Im Krieg steht dieses Strategem für die Aufgabe einer weniger wichtigen Stellung (Pflaumenbaum), um sich dafür auf das Halten der wichtigen konzentrieren zu können.

Strategem 12: Mit leichter Hand das Schaf wegführen.
Diese Kriegslist beinhaltet, jeden Nutzen wahrzunehmen und ständig bereit zu sein, auch Chancen wahrzunehmen, die sich zufällig ergeben.

Strategem 13: Auf das Gras schlagen, um die Schlange aufzuscheuchen.
Im Krieg wird oft ein kleiner Angriff durchgeführt, um die Stärke des Gegners zu ergründen oder diesen in eine günstige Stellung für die eigentliche Schlacht zu bringen.

Strategem 14: Für die Rückkehr der Seele einen Leichnam ausleihen.
Dieses Strategem beinhaltet, etwas altes, traditionelles mit neuer Zielsetzung wieder zum Leben zu erwecken – tatsächlich pflegt das Militär seit jeher seine Traditionen und benennt beispielsweise seine Kasernen, Schiffe etc. nach erfolgreichen Schlachtenlenkern oder -schauplätzen. Das Strategem kann aber auch bedeuten, Neues im alten Gewand erscheinen zu lassen, ihm eine altehrwürdige Weihe zu geben.

Strategem 15: Den Tiger bewegen, die Berge zu verlassen.
In den Bergen ist der Tiger mächtig, der Gegner ist es in seinem heimatlichen Gelände. Im Flachland läßt sich der Tiger umzingeln und besiegen, der Gegner ist auf fremdem Territorium geschwächt.

 

Strategem 16: Will man etwas fangen, muss man es zunächst loslassen.
Es heißt, Mao Tse Tung habe gefangene Guo-Min-Dang-Soldaten und -Offiziere, also Angehörige seiner republikanischen Gegner, besonders zuvorkommend behandelt, um sie "umzudrehen" und auf seine Seite zu ziehen oder zumindest zu verhindern, dass sie erneut gegen seine Soldaten kämpften. Die Unterwanderung der gegnerischen Truppen durch die von Mao Freigelassenen scheint einen großen Anteil an seinem Sieg gegen eine weitaus übermächtige Armee gehabt zu haben.

Strategem 17: Einen Backstein hinwerfen, um einen Jadestein zu erlangen.
Das Versprechen eines kleinen Vorteils kann einen Gegner dazu bringen, einem selbst einen großen Vorteil einzuräumen.

Strategem 18: Um eine Räuberbande zu fangen, muss man den Anführer fangen.
Im Krieg kann es wirkungsvoll sein, die Führung und die Entscheidungskette des Gegners zu zerstören.

Strategem 19: Das Brennholz unter dem Kessel wegziehen.
Wer dem Krieg den Grund entzieht, kann ihn vorzeitig beenden oder vermeiden.

Strategem 20: In getrübtem Wasser fischen.
Im Krieg beinhaltet dieses Strategem, für den Gegner eine unklare Lage zu schaffen und einen Vorteil aus dessen Verwirrung zu ziehen.

 

Strategem 21: Die Zikade entschlüpft ihrer goldglänzenden Hülle.
Gemäß diesem Strategem hat die unterirdisch lebende Larve der Zikade (ein Insekt ähnlich einem Käfer) eine goldglänzende Hülle. Für das oberirdisch lebende erwachsene Tier ist diese Hülle zu gefährlich, sie streift sie ab und tarnt sich perfekt in braun-grün. Genauso muss eine Armee im Krieg der Umgebungssituation angepasst sein.

Strategem 22: Die Tür schließen und die Räuber fangen.
Man fängt eindringende Plünderer, indem man sie nicht entkommen lässt. Den Feind lässt man beim Angriff ins Leere laufen, um ihn dann einkesseln zu können.

Strategem 23: Sich mit dem fernen Feind verbünden, um den nahen Feind anzugreifen.
Ein Kriegsherr, der sich von mehreren Feinden bedroht fühlt, kann sich mit einem fernen (= weniger gefährlichen) Feind verbünden, um den nahen Feind einzukreisen.

Strategem 24: Einen Weg ausleihen, um (den Staat) Guo anzugreifen.
Im Jahr 658 v.Chr. erbat der Staat Jin vom Staat Yu das Recht zum Durchmarsch, um den Staat Guo anzugreifen. Nach zwei erfolgreichen Feldzügen gegen Guo „bedankte“ Jin sich, indem es mit seinen Soldaten, die sich ohnehin schon in Yu befanden, dieses gleich ebenfalls vereinnahmte.

Strategem 25: Die Balken stehlen und gegen morsche Pfosten auszutauschen.
Betrachter eines Gebäudes, dessen Balken gestohlen und durch morsche Pfosten ersetzt worden sind, merken den Diebstahl vielleicht nicht – zumindest nicht sofort. Nach der Annexion Tibets wurde von China eine "autonome Region Tibet" deklariert mit 1,65 Mio. Menschen auf einer Fläche von 1,2 Mio. km2. Tatsächlich ist Tibet – und somit das Problem der Unterdrückung – 4mal so groß.

 

Strategem 26: Die Akazie schelten, aber auf den Maulbeerbaum zeigen.
Die ausladende und schattenspendende Akazie war der Lieblingsbaum der chinesischen Kaiser. Der Maulbeerbaum ist die Nahrungsgrundlage für die Seidenspinnerraupe und steht für das einfache, arbeitende Volk. Kritik gegenüber Vorgesetzten brachte ein Soldat oder Offizier nie direkt vor, sondern indirekt, indem er sich zwar zu gleichen Sachverhalten aber über andere Personen beschwerte.

Strategem 27: Den Tölpel spielen ohne den Kopf zu verlieren.
Der Feldherr wird unterschätzt und scheint für seinen Feind unfähig, den Kampf zu gewinnen. Der Gegner lässt vielleicht Zeit verstreichen, die der Feldherr nutzt, um seine Lage zu verbessern, oder er greift ohne ausreichende Vorbereitung an.

Strategem 28: Auf das Dach locken und dann die Leiter wegziehen.
Ein klassischer Weg im Krieg eine Armee zu besonderer Leistung zu motivieren ist, sie von Nachschub und Versorgung abzuschneiden. Als der spanische Conquistador Hernán Cortés 1519 Mexiko erreicht hatte, ließ er seine Schiffe verbrennen, um seinen Gefährten keine Rückkehr nach Europa zu ermöglichen. In der Folge eroberten und zerstörten diese mit 500 Mann das Großreich der Azteken mit mehreren Millionen Einwohnern und einem effizienten Militärsystem.

Strategem 29: Auf einem Baum Blumen blühen lassen.
Ein (verdorrter) Baum erscheint durch künstliche Blumen gesund. 1941, als der zweite Weltkrieg den Pazifikraum erreicht hatte, waren die japanischen Zero-Sen-Kampfflugzeuge von Mitsubishi ihren amerikanischen Gegnern leistungsmäßig haushoch überlegen. Dies geschah allerdings auf Kosten einer fehlenden Panzerung. Als die Amerikaner diesen Schwachpunkt durch Zufall entdeckt hatten, gelang es ihnen in kurzer Zeit, die Lufthoheit an sich zu ziehen.

Strategem 30: Die Rolle des Gastes in die des Gastgebers umkehren.
In der chinesischen Kriegstradition wird der Gast oft als der Angreifer interpretiert, der Gastgeber ist der Angegriffene. 52 v. Chr. belagerte Gaius Iulius Cäsar die gallische Festung Alesia, als ein überlegenes gallisches Ersatzheer von rund einer Viertelmillion Soldaten heranmarschierte. Cäser ließ einen doppelten
Befestigungsring ziehen. Ein innerer Ring um die Bewohner von Alesia an der Flucht zu hindern, den zweiten, äußeren Ring, um die anrückende gallische Hilfsarmee von Alesia fernzuhalten. Außerdem ließ er in der Umgebung die Brunnen vergiften. Hunger und Krankheiten trieben die undisziplinierte Übermacht bald wieder auseinander.

 

Strategem 31: Das Strategem des schönen Menschen.
Meist bedeutet dies, die Wirkung einer Frau einzusetzen, um eine wichtige Persönlichkeit der gegnerischen Organisation zu beeinflussen. Dazu der chinesische wandernde Sänger Sima Xiangru (179 – 117 v. Chr.): "Ein Blick – und ganze Städte fallen, ein zweiter Blick – und Reiche stürzen ein".

Strategem 32: Das Strategem der leeren Stadt.
Im Jahr 228 n. Chr. erwartete Zhuge Liang, Heerführer des Königreichs Shu, mit nur 2.500 Mann in der Stadt Xicheng den Anmarsch von Sima Yi, den Feldherr des Reiches Wei mit 250.000 Mann. Er ließ seine Soldaten abziehen und die Tore der Stadt weit öffnen. Von den Mauern aus ließ er den Gegner wissen, er "habe keinen Hinterhalt gelegt und verfüge auch über keine Soldaten". Sima Yi kannte Zhuge Liang als listenreichen Gegner. Eine vernichtende Niederlage fürchtend ordnete er den Rückzug an.

Strategem 33: Das Geheimagenten-Strategem - das Strategem des Zwietrachtsäens.
Das bekannteste Werk über die Kriegsführung im alten China ist Sun Tzi's "Kunst des Krieges". Sun Tzi betont dabei die besondere Bedeutung von Geheimagenten und hier insbesondere den Wert von "umgedrehten" Agenten, also Doppelagenten.

Strategem 34: Das Strategem der Selbstverletzung.
Dies ist eine Technik insbesondere für Geheimagenten. Sich selbst eine Verletzung zufügen, sich bestrafen oder degradieren lassen, um das Vertrauen des Feindes zu gewinnen. Aber auch: Den Zerknirschten spielen und so Mitgefühl mobilisieren.

Strategem 35: Die Strategem-Verkettung.
Wenn man sich mit mehreren Feinden auseinandersetzen musst, dann lässt man es nicht auf Stärke ankommen und konzentriert nicht sein ganzes Machtpotential auf eine einzige Strategie. Im Rahmen einer Gesamtkriegslist führt man dagegen mehrere Pläne gleichzeitig durch.

Strategem 36: Das Beste ist wegzulaufen.
Wenn du vom Gegner überwältigt wirst, dann kämpfst du nicht. Du ergibst dich, gehst einen Vergleich ein oder fliehst. Sich ergeben ist vollständige Niederlage, einen Vergleich eingehen ist eine halbe Niederlage. Flucht ist keine Niederlage. Solange du nicht geschlagen bist, hast du immer noch die Chance zu gewinnen.

Die Texte und Umschreibungen der hier angezeigten Strategeme wurden uns freundlicherweise von Oliver Lehmann zur Verfügung gestellt (c) by Oliver F. Lehmann, PMP, Ismaning, Germany - www.oliverlehmann.com